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Pferd-Reiter-Trainer

Die Konstellation Pferd-Reiter-Trainer ist sehr sensibel und jeder der Beteiligten sollte sich wohl fühlen können in diesem Dreieck, um sein bestmögliches Potenzial entfalten zu können.

Dazu gehört ebenso, dass man offen und ehrlich zueinander sein darf, ohne seine Manier zu verlieren. Das Pferd hat dasselbe Recht, wie der Reiter/Besitzer und der Trainer seine Sorgen und auch seine Vorlieben kund zu tun. Werden die Sorgen und Vorlieben, wie auch das derzeitige Können und die Erfahrung aller Beteiligter in das richtige Verhältnis gebracht, können daraus ganz wundervolle Aha-Momente und Wow-Effekte entstehen, die allen eine wahre Freude bereiten.

Aus diesem Grund sollte man sich als Reiter/Besitzer folgende Überlegungen stellen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

1. was sind meine lang- und mittelfristigen Ziele mit meinem Partner Pferd?

2. welche Art Beziehung wünsche ich mir?

3. wie ist unser tatsächlicher Ist-Zustand? (Kann ich wirklich ehrlich zu mir selbst sein?)

4. wie lerne ich am besten, wie lernt mein Pferd am effektivsten?

5. mit welcher Art Mensch kann ich am besten kommunizieren und mich öffnen?

Und auch der Trainer sollte sich vorab einige Überlegungen stellen:

1. was möchte und kann ich vermitteln?

2. welche Möglichkeiten stehen mir zur Verfügung mein Wissen zu vermitteln?

3. kann ich offen und ehrlich auch mit Versuch und Irrtum umgehen?

4. kann und will ich mit verschiedenen Menschen und deren Einstellung umgehen?

5. kann ich andere gut motivieren und auch konstruktiv auf etwaige Grenzen hinweisen?

6. was sind meine wesentlichen Motive zu unterrichten?

So kann man oftmals bereits beim ersten Gespräch feststellen, ob man auf der selben Wellenlänge ist und eine gemeinsame Basis aufbauen kann.

Eine gute Lernatmosphäre kann nur geschaffen werden, wenn sich Pferd-Reiter-Trainer miteinander wohl fühlen und sich auch aufeinander einlassen können.

Für mich ist z.B. ein wesentliches Kriterium, dass ich auch bzw. gerade wenn ich die Pferde meiner Schüler selbst an der Hand oder unter dem Sattel habe, meine zweibeinigen Schüler an meiner Seite bleiben, damit ich ihnen genau erklären kann, was ich wann und warum mache.

Dies gilt auch für Vollberitt. Hier ist es mir ebenso wichtig, dass meine Kunden mindestens 2x pro Woche mit dabei sind, um ihnen alles detailliert zeigen und erklären zu können. Denn, dies ist nur meine bescheidene Meinung, es nützt nichts, wenn das Ponylein mit mir als Trainer einwandfrei klar kommt, der Besitzer allerdings nicht weiß, was er tun soll und somit die Probleme nach einigen Wochen wieder von vorne anfangen. Aus diesem Grund beziehe ich alle Besitzer/Reiter von Anfang an in die Ausbildung ihrer Pferde mit ein. Und ganz ehrlich, es funktioniert sehr gut, da ich dadurch Transparenz zeige und somit das Vertrauen stärke.

Dies alles kann aber auch nur funktionieren, wenn man offen und ehrlich über realistische Ziele und Möglichkeiten spricht und einander vertrauen und zusammen arbeiten kann.

Somit ist es auch nicht verwerflich, ob als Besitzer oder Trainer, wenn man einen Trainer oder Schüler freundlich ablehnt, sobald man feststellt, dass die Basis miteinander einfach nicht passt. Das heißt ja nicht zwingend, dass man den anderen nicht mag, sondern vielmehr, dass man authentisch bleibt. Und genauso sollten sich alle Beteiligten freuen und Mühe geben, wenn man eine gute und passende Konstellation gefunden hat, denn dann wird man auch mit Freude Fortschritte machen. Sympathie ist auch in diesem Dreieck ein wichtiger Bestandteil für eine gute Lernatmosphäre. Ist man sich sympathisch, erleichtert dies enorm die weitere Zusammenarbeit.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen eine gute Zeit mit euren Pferden und eine angenehme Lernatmosphäre für alle Beteiligten.