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Selbstreflexion mit Spaßfaktor

Selbstreflexion mit Spaßfaktor

Außerhalb von den wöchentlichen Reitstunden sind viele Menschen mit ihren Pferden auf sich gestellt.

Dies scheint für manch Lernenden ein großes Hindernis zu sein, denn es scheint oft sehr schwer, ohne das Feedback des Trainers, die richtigen Schritte zu gehen. Aber bitte seid nicht gleich frustriert und/oder schmeißt das Handtuch, denn wir alle, auch die besten unter uns, sind ewig Lernende und oft auf uns allein gestellt.

Gerne möchte ich euch hier meine Erfahrungen mitteilen, die sich in der Praxis gut bewährt haben:

1. Mut zum Unperfekten - seid nicht zu verbissen, ein gesetztes Ziel innerhalb einer Trainingseinheit zu erreichen,

2. einander wahrnehmen, macht euch bewusst über die aktuelle Tagesform von euch und euren Pferden, körperlich und geistig, und passt euer gemeinsames Training dementsprechend an,

3. während des Trainings hilft es oft leise mit dem Pferd zu reden, dabei atmet ihr gleichmäßig weiter,

4. ihr könnt für euch leise die Übungen beschreiben, die ihr gerade ausführt, bzw. ausführen wollt, das hilft im hier und jetzt zu bleiben und euch physisch und psychisch auf die gestellte Aufgabe einzulassen,

5. nehmt "Fehler" wahr, lasst aber immer negative Emotionen aus dem Spiel, nehmt es stattdessen mal lieber mit Humor, macht vielleicht mal kurz Pause, um in euch zu gehen, zu hinterfragen, wie ihr eingewirkt hat, was vielleicht zu einem kleinen Missverständnis geführt hat und beginnt die Aufgabe dann von neuem,

6. mit inneren Bildern Aufgaben zu bewältigen, regt eure Phantasie an und hilft Klarheit zu schaffen,

7. lasst euch während einer Trainingseinheit von einem Stallkollegen oder Freund/Familie filmen, um danach die Einheit selbst zu sehen und seinen Blick für sich und sein Pferd zu Schulen,

8. Achtsamkeitsschulung auch ausserhalb vom Stall hilft, sich selbst besser wahrzunehmen, zu reflektieren und zu fühlen, was wiederum dem Pferd zugute kommt,

9. lernt euch erst selbst zu kontrollieren, denn wer sich selbst bewusst ist und genauso bewusst handeln und fühlen kann, kann wesentlich besser einwirken,

10. und zuguter Letzt, seid gerne auch wieder kindlich, lacht und freut euch auch über "banale" Kleinigkeiten.

Man könnte diese Liste nach Belieben ergänzen oder verändern, denn das hängt immer auch von den eigenen Vorstellungen und Charakterzügen ab, wie immer ganz individuell.

Für mich z.B. hat sich die Beschreibung meiner Handlungen und Gefühle während des Trainings sehr gut bewährt und das gefilmt werden, um die eigene Wahrnehmung mit dem Gesehenen zu überprüfen. Ach und natürlich sich über kleine Fortschritte ehrlichen Herzens freuen, erhöht nicht nur die Lebensqualität sondern auch die positiven Erinnerungen.

In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß beim selbst reflektieren, auf eurem eigenen individuellen Weg und den Mut über sich selbst zu lachen.