· 

Die Basis muss stimmen...

Die Basis muss stimmen...
Oder besser gesagt, ohne stabiles Fundament stürzt ein Haus früher oder später in sich zusammen.
Es ist schon spannend, wie oft und wie viele ihre Pferde durch und durch "diagnostizieren" und "obduzieren" um vermeintliche Probleme zu finden, wohl gemerkt am Pferd... Äußerst beliebt ist dabei die Plattform Facebook, Instagram und Co.
Es ist durchaus lobenswert, wenn man sich weiterbilden möchte und seinem Pferd auch dadurch helfen will.
Allerdings, wenn wir mal ehrlich sind, und das ist keine Schande, ist das Pferd zu 95 % nicht das Problem. Viel zu oft stimmt die Basis nicht. Diese fängt beim allgemeinen Umgang an und führt über Bodenarbeit, Longe, Doppellonge, Handarbeit bis hin zum Reiten.
Natürlich habe ich Verständnis dafür, dass es schwer ist sich einzugestehen, dass das Problem oder sagen wir mal die Schwierigkeit nicht vom Pferd ausgeht, sondern in aller Regel durch den Zweibeiner verursacht wird. Trotzdem ist es der erste und vielleicht auch wichtigste Schritt. Denn wenn man bereit ist anzunehmen, dass die Problematik durch einen selbst verursachtes hausgemachtes Problem ist, hat man auch die Chance dieses auf Dauer wieder in den Griff zu bekommen und zu beheben.
Und da hilft es ungemein die Basis aufzuarbeiten und zu verbessern, so dass diese wirklich stabil und gefestigt ist. Denn nur dann kann alles, was darauf aufbaut wirklich pferdegerecht gelingen.
Ein Beispiel: natürlich mag es schön anzusehen sein, wenn das Pferd vermeintlich leicht und rund am Zügel geht. Allerdings nützt dieses "schöne" Aussehen nichts, wenn das Pferd sich hinter dem Zügel verkriecht, dadurch die Vorhand überlastet, hinter die Senkrechte kommt mit dem sog. falschen Genick und dadurch Schmerzen im Genick und Rücken hat.
Da hilft es nix Dr. Google, Facebook und Co. um Rat zu fragen... Hier ist einzig und allein eine selbstkritische Überprüfung, Selbstkontrolle und die Arbeit an der Basis gerne auch mit Hilfe eines guten Trainers, zielführend und pferdegerecht.
Und nein, keiner ist perfekt und jeder hat seine persönlichen Stärken und Schwächen, Zwei- wie Vierbeiner. Das verlangt auch niemand. Was aber zwingend notwendig ist, ist die Kenntnis und stetige Verbesserung und Stabilisierung der Basisarbeit zum Wohle eurer Pferde. Egal ob ihr "nur" Freizeitreiter, Turnierreiter oder Wald- und Wiesenreiter seid. Pferde sind nunmal nicht dafür geschaffen, einen Reiter zu tragen. Das ist Fakt. Und wenn ihr euch auf den Rücken eines Pferdes schwingen wollt, liegt es in eurer Verantwortung und in eurem Können (welches sich stetig verbessern kann, vor allem mit Hilfe eines guten Trainers und ehrlicher Selbstkritik) das Pferd gesunderhaltend und pferdegerecht zu trainieren. Das ist auch Fakt.
Und das fängt immer bei der Basis an.